Du hast in den letzten Monaten oder Jahren angefangen, dir eine neue Fähigkeit selbst anzulernen. Ein Hobby also, das sich gehalten hat oder sogar stets gewachsen ist. Du bist so gut darin geworden und hast so viel Spaß dabei, dass deine Freunde dir immer öfter sagen, du sollst damit endlich richtig Geld verdienen und ein Unternehmen gründen. Was nun?

Notiz: Wir sprechen hier – der Einfachheit halber – primär über freie Gewerbe, also etwa wie unsere Filmproduktion. Wenn du in ein reguliertes Gewerbe einsteigen möchtest, gelten zuallererst die rechtlichen Rahmenbedingungen und du musst dich um notwendige Prüfungen und Berechtigungen kümmern.

Also zuerst einmal haben wir ein ganzes Monat den Start-Ups gewidmet. Da sind auch haufenweise Tipps und Tricks dabei, wie du ein Unternehmen erfolgreich starten kannst.

Aber bevor es soweit ist, solltest du dir vielleicht einige Reflexionsfragen für ein paar Nächte durch den Kopf gehen lassen. Wirst du beispielsweise noch Spaß an der Sache haben, wenn es dein Beruf wird? Die – vor allem kreative – Einschränkung deines Hobbies im Zuge einer Auftragsarbeit kann manchmal sehr herausfordernd sein. Aber aus Erfahrung kann ich berichten, dass besonders diese Arbeiten dein Handwerk stark verbessern und deine Wahrnehmung schärfen, wenn es darum geht, was du tun möchtest und was nicht. Vielleicht weißt du auch über dich, dass dir der Zwang, etwas jetzt tun zu müssen, nicht gut tut. Oder vielleicht bist du dann sogar besonders motiviert, ein Just-in-Time-Mensch quasi. Das sind Dinge, die du dir im Vorhinein beantworten solltest, denn auf dieser Basis kannst du entscheiden, in welche Richtung du gehen möchtest.

Wie schätzt du dein eigenes Skill-Level deiner Fähigkeit ein, wie verhält es sich im Vergleich zu denen, mit oder von denen du in den letzten Jahren gelernt hast? Wenn du dir selbst die Frage, ob du eine Auftragsarbeit locker hinkriegst, mit einem zögernden „Ja, vielleicht.“ beantworten kannst, während du dir in deinem Kopf die Herausforderungen, die während des Weges auf dich warten, ausmalst, bist du vermutlich bereit dafür. 🙂

Wenn du dir all diese Fragen selbstsicher beantworten kannst, geht es daran, berufliche Wege auszuloten. Das Unternehmen zu gründen und sich da voll hineinzuhängen ist der eine Weg. Eine geringfügige Stelle in der Branche zu suchen und zu schnuppern ist ein anderer. So weiterzumachen wie bisher und ein Unternehmen nebenbei zu eröffnen ist ein dritter.

In den Fällen, in denen du Unternehmen gründest, ist es unheimlich wichtig, sich vorher zu überlegen, wie viel Geld du brauchst, um deinen Lebensstandard erhalten zu können und gleichzeitig deinem Hobby nachzugehen. Miete, Strom, Gas, Netflix-Abo, eine echte Adobe-Lizenz. All diese Kostenpunkte solltest du dir in irgendeiner Form refinanzieren können. Das sind übrigens gute Anhaltspunkte, wenn es darum geht, deine Arbeit monetär zu bewerten. 😉

In aller Kürze noch ein Tipp: Jetzt ist der beste Zeitpunkt, um sich mit den Grundlagen deines Hobbies zu beschäftigen. Abgesehen davon, dass du dich mit unternehmerischen Grundlagen beschäftigen musst, wirst du nie wieder so viel Zeit dafür haben, dich mit deinem Programm, deinem Equipment, deiner Theorie oder deiner Sprache auseinanderzusetzen. Wenn du die theoretischen und technischen Grundlagen intus hast und verstehst, kannst du nicht nur viel flexibler auf Probleme reagieren, sondern auch um einiges selbstsicherer und kompetenter bei MitarbeiterInnen oder KundInnen auftreten.

Und zu guter Letzt: Wenn du nicht mehr weiterweißt, kannst du immer noch um Hilfe bitten. Du wirst in deinem Lernprozess einige Menschen kennengelernt haben, die dir auf deinem Weg geholfen haben. Und das sind die Menschen, die sicherlich jederzeit bereit sind, dich weiter zu unterstützen. Fragen kostet nichts!

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