Vor rund fünf Jahren habe ich zum ersten Mal seit der Volksschule wieder Stricknadeln in den Händen gehalten. Der Grund war anfangs nur um zu sehen was ich mir über diese Zeit gemerkt habe und um mir während langen Zugfahrten die Zeit zu vertreiben.

Ohne Anleitung und nur mit dem Wissen wie man Maschen anschlägt und glatte Maschen strickt, startete ich in dieses neue Hobby. Anfangs probierte ich herum was das Ergebnis ist, wenn ich Bewegung A oder Bewegung B mache.

Natürlich stand ich irgendwann mit an und suchte nach Antworten zu den vielen Fragezeichen in meinem Kopf. Da auch meine Mutter nur ein eingeschränktes Wissen über dieses Handwerk hat, führte der nächste Weg zu Google und YouTube. Nach längerem Suchen und großem Verzweifeln über die teilweise mangelnde Qualität der Erklärungsvideos fand ich schlussendlich meine Hauptquellen, die ich bis heute behalten habe: die Internetseite ravelry.rom und den YouTube-Kanal bzw. die Website von Staci Perry verypink knits. Ohne diese Ressourcen wäre es mir nicht möglich gewesen Fehler zu korrigieren, Anleitungen für meine ersten Projekte zu finden und die Techniken zu lernen, die ich heute beherrsche.

Den Projekten der Anfangszeit sah man definitiv noch an, dass ich gerade erst anfange und im Lernen bin. Aber genau darum habe ich weitergemacht. Meine Motivation kam daher, dass ich ständig besser werden wollte, schönere und kompliziertere Projekte machen wollte und einfach mitreden können wollte, falls ich zufällig mit jemandem über dieses Thema rede.

Obwohl Online-Ressourcen immer verfügbar und leicht zugänglich sind, bergen sie den Nachteil der fehlenden realen sozialen Interaktion. Wenn sich nun jemand fragt, warum ich nicht einfach einer Strickgruppe beigetreten bin, ist die Antwort eine sehr einfache: Multipliziert man mein Alter mal 3 hat man das durchschnittliche Alter der Gruppenteilnehmerinnen. Dies kann natürlich Vorteile haben, da das Know-How durch langjährige Erfahrung sehr groß ist. Mein Anliegen an so eine Gruppe ist jedoch auch neue soziale Kontakte zu knüpfen; eine annähernd ähnliche Altersgruppe kann da schon hilfreich sein.

Vor kurzem bin ich endlich über meinen Schatten gesprungen und zu einem Treffen der Queermaschen gegangen. Meine ursprüngliche Nervosität war völlig unbegründet; sie sind eine sehr offenherzige und in allen Aspekten bunt gemischte Gruppe. Mittlerweile verstehe ich auch warum der soziale Aspekt beim Handarbeiten so wichtig ist: Man kann gemeinsam Farbkombinationen besprechen, über Fehler grübeln, und, am wichtigsten, sich gemeinsam über die fertigen Projekte freuen!

Abschließend noch ein paar weise Worte: Gerade beim Handwerken ist es wichtig nie aufzugeben und immer weiter zu machen. Irgendwann blickt man auf die ersten „Kunstwerke“ zurück und erstaunt darüber wie weit man bereits gekommen ist!

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